Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise ziehen weiter an!

23.10.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise ziehen weiter an!
 
(23.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Handelsverlauf weiter stabilisiert und sind mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Die Heizöl-Notierungen können aller Voraussicht nach aber auch heute nicht davon profitieren, da die Mengensituation aufgrund der extrem niedrigen Pegelstände weiterhin sehr angespannt ist. Außerdem zeigt sich der Euro wieder von der schwachen Seite.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 79,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 69,15 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar wieder Verluste hinnehmen und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1460 US-Dollar gehandelt.

Gestern starteten die Rohölpreise zunächst mit Aufschlägen in den asiatisch und europäisch geprägten Handel und dabei wurde bei Brent-Öl die 80-Dollar-Marke wieder nach oben durchbrochen. Am Nachmittag ging es dann aber wieder deutlich nach unten, bevor zum Handelsschluss wieder verstärkt Käufe einsetzten. Ein regelrechtes Auf und Ab, was sehr gut ausdrückt, dass sich der Markt momentan in einer Konsolidierungsphase befindet.
Die Ängste vor einer Unterversorgung aufgrund der fehlenden Mengen aus dem Iran, sind mittlerweile etwas der Aussicht gewichen, dass die Nachfrage in den nächsten Wochen und Monaten nicht ganz so stark steigen könnte, wie dies ursprünglich erwartet worden war. Auch die in den letzten Wochen deutlich gestiegenen US-Ölbestände haben sicherlich zur Beruhigung der Lage beigetragen.
Auf der anderen Seite lassen die diplomatischen Spannungen mit Saudi-Arabien nur wenig Spielraum für weitere Preisrückgänge. Zwar hält der saudische Energieminister al-Falih ein Ölembargo als Reaktion auf mögliche US-Sanktionen für unwahrscheinlich, dennoch wird das Thema den Markt wohl noch eine Zeit beschäftigen. Einen offenen Konflikt mit einem der wichtigsten Ölförderländer könnte in der jetzigen Situation wohl niemand gebrauchen.
Neue Spekulationen gibt es zum Thema Iran-Sanktionen. Israelischen Medienberichten zufolge, soll Moskau mit Teheran eine Vereinbarung zur Abnahme von iranischen Rohöl über das Kaspische Meer ausarbeiten. Konkret soll das Öl in russischen Raffinerien verarbeitet werden und dann die Fertigprodukte am Weltmarkt angeboten werden. Ein Sprecher der US-Regierung warnte Russland, einen solchen Deal auch nur in Erwägung zu ziehen. Gleichzeitig stellte US Finanzminister Steven Mnuchin klar, dass es eine Erleichterung von Sanktionen nur in absoluten Ausnahmefällen geben wird.
Heute Morgen starten die Öl-Futures im asiatisch geprägten Handel zunächst mit schwacher Tendenz.

Am Devisenmarkt setzt der Euro seinen Zick-Zack-Kurs im Vergleich zum US-Dollar weiter fort und verlor gestern wieder deutlich an Wert. Die großen Fragezeichen zum Brexit, der Streit über den italienischen Haushalt, sowie die verhaltenen Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft, lassen derzeit keinen Spielraum für eine größere, nachhaltige Kursentwicklung nach oben.

Die Heizölpreise in Deutschland haben im Bundesdurchschnitt mittlerweile den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren erreicht, wobei die regionalen Unterschiede nach wie vor sehr groß sind. Auch heute steht wieder zu befürchten, dass die Notierungen im Rhein-Main-Gebiet wieder anziehen werden, obwohl es ja weitgehend stabile Vorgaben von Öl- und Devisenmarkt gibt. Da über die Flüsse kaum mehr Ware nachkommt, weichen Händler verstärkt auf andere Tanklagerstandorte aus und treiben somit die Preise auch in diesen Regionen nach oben. Am schlimmsten ist die Situation nach wie vor in Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen. Relativ entspannt ist die Lage derzeit noch in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Am Wochenende soll es zwar längere Zeit Niederschläge geben, ob diese aber ausreichen werden, um die Niedrigwasserproblematik zumindest zu lindern, kann derzeit noch nicht abgesehen werden. Wer dringend Heizöl benötigt, sollte in den Krisengebieten nur eine Teilmenge bestellen und auf einen Rückgang in den nächsten Wochen setzen. Das Potenzial dazu ist riesig und liegt derzeit bei bis zu 20 Cent pro Liter!