Heizöl-Markt aktuell: Schöne Bescherung - Heizölpreise fallen weiter!

18.12.2018
Heizöl-Markt aktuell: Schöne Bescherung - Heizölpreise fallen weiter!
 
(18.12.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Laufe des gestrigen Tages weiter nachgeben und auch der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar hinzugewinnen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen heute mit schönen Abschlägen in den Handel starten.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 58,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde nur noch knapp 49 Dollar. Der Euro zieht im Vergleich zum US-Dollar etwas an und wird derzeit zu Kursen um 1,1340 US-Dollar gehandelt.

Die Skepsis unter den Marktteilnehmern, ob die beschlossene Förderkürzung von OPEC und Co ausreichen wird, um das derzeitige Überangebot am Ölmarkt in den nächsten Wochen und Monaten zu verringern bzw. abzubauen, ist weiterhin sehr groß. Entsprechend bleiben die Rohölpreise in diesen Tagen tendenziell unter Druck.
Vor allem der Schieferöl-Boom in den USA scheint kein Ende zu nehmen. Gestern wurde der monatliche EIA-Produktionsbericht aus den Fracking-Regionen veröffentlicht, der für Dezember eine Produktionssteigerung von 200.000 Barrel pro Tag und für Januar eine weitere Zunahme um über 100.000 Fass erwarten lässt.
Die Zahl der angebohrten Ölquellen stieg per November auf ein absolutes Rekordhoch von 8.723 Einheiten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von über 60 Prozent, was verdeutlicht, wie es mit den Fördermengen in den USA künftig weitergehen wird.
Auf der anderen Seite bleibt auch die Unsicherheit bezüglich der künftigen globalen Nachfrageentwicklung weiter stark. Gestern gab es wieder ein deutliches Minus an den Aktienmärkten, was vermuten lässt, dass die weltweite Konjunktur deutlich abkühlen wird und in einigen Ländern auch eine Rezession drohen könnte. Vor allem das nachlassende Wachstum in China bereitet vielen Marktbeobachtern Kopfzerbrechen, ist dieses doch stark auf "Pump" aufgebaut. Weiter steigende US-Zinsen könnten hier bald zum Problem werden und die Blase platzen lassen.
 
Womit wir auch schon beim Devisenmarkt wären, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern etwas überraschend zulegen konnte. Zum einen gibt es Bewegung im Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien, zum anderen fielen die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA wieder enttäuschend aus, was den "Greenback" unter Druck brachte. Morgen findet das nächste Treffen der US-Notenbank statt, wo allgemein der vierte Zinsschritt in diesem Jahr erwartet wird.
 
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute mit schönen Abschlägen in den Tag starten. Zumindest lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Pünktlich zum Weihnachtsfest haben die Notierungen somit ein sehr attraktives Niveau erreicht, dass gerade von vorsichtigen, wenig spekulativ eingestellten Ölheizern zur Bevorratung genutzt werden kann. Risikofreudige Verbraucher mit komfortablen Tankvorrat - die Lieferzeiten bleiben lang - zocken weiter und hoffen auf weitere Abschläge im Januar.