Heizöl-Markt aktuell: Rohöl- und Heizölpreise schwächer!

13.06.2018
Heizöl-Markt aktuell: Rohöl- und Heizölpreise schwächer!
 
(13.06.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handelsverlauf deutlich an Wert verloren und auf Tagestiefstand geschlossen. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls nachgegeben hat, starten die Heizöl-Notierungen mit leichten Abschlägen in den heutigen Tag.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 75,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,05 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1750 US-Dollar gehandelt.

Trotz schlechter Konjunkturdaten aus der EU, konnten die Rohölpreise gestern zum Start in den europäischen Handel zunächst etwas zulegen.
Am frühen Nachmittag wurde dann der Monatsreport der OPEC veröffentlicht, der tendenziell leicht bearish, also preisdrückend zu werten war. Zwar gab es hier keine Veränderung, was die Prognose zur globalen Ölnachfrage betrifft, jedoch erwartet man im Vergleich zur letzten Schätzung ein Plus von 230.000 Barrel pro Tag bei der Ölproduktion der Nicht-OPEC-Länder. Dem etwas entgegen wirkte sicherlich die Tatsache, dass die Ölbestände in den OECD-Ländern per April im Vergleich zum Februar um 6,7 Mio. Barrel zurückgegangen sind und die Vorräte nun 26 Millionen Fass unter dem 5-Jahresdurchschnitt liegen.
Unter Druck gerieten die Öl-Futures erst etwas später, als weitere Details des Berichtes bekannt wurden. So sieht das Kartell anscheinend Risiken, was die Nachfrageentwicklung in den USA, China und Indien betrifft, auch wenn das Kartell in diesen Ländern grundsätzlich weiterhin Aufwärtspotenzial sieht.
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) dann ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die überraschend preisdrückend ausgefallen ist. Satt eines von den Analysten erwarteten Rückganges von 0,5 Millionen Barrel, stiegen die Vorräte in Summe um erstaunliche 5,2 Millionen Barrel an. Bereits in der letzten Woche gab es hier einen überraschenden Anstieg.
In Folge geht es mit dem gesamten Ölkomplex auch heute Morgen tendenziell weiter nach unten.  
 
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern insgesamt sehr gut halten, obwohl der ZEW-Konjunkturerwartungsindex für die EU per Juni von plus 2,4 im Vormonat auf minus 12,6 Punkte abgefallen ist. Im Vorfeld des heute Abend stattfindenden Meetings der US-Notenbank, in dem wohl eine weitere Zinserhöhung beschlossen werden wird, und der morgen stattfindenden EZB-Sitzung, fiel der Euro dann aber doch etwas zurück und auch heute dürfte der Handel volatil bleiben.

Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute erfreulicherweise nachgebend in den Handel starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht Abschläge in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Sollten die DOE-Ölbestandsdaten heute Nachmittag ebenfalls preisdrückend ausfallen, könnte es durchaus noch etwas weiter nach unten gehen. Insgesamt wird das Preisniveau immer attraktiver und gerade sicherheitsorientierte Verbraucher sollten den Markt in den nächsten Tagen gut beobachten oder sich bereits zu den aktuellen Kursen mit einer Teilmenge eindecken.