Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen wieder an - US-Ölbestände gefallen!

17.10.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen wieder an - US-Ölbestände gefallen!
 
(17.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags wieder angezogen und starten auch heute Morgen auf hohem Niveau, da die US-Ölbestände laut API in dieser Woche zurückgegangen sind. Bei einem etwas schwächeren Eurokurs werden die Heizöl-Notierungen heute leider ebenfalls mit deutlich spürbaren Aufschlägen in den Handel starten.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 81,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 72 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar heute Morgen leichte Verluste hinnehmen und wird derzeit zu Kursen um 1,1560 US-Dollar gehandelt.

Zum Start in den europäisch geprägten Handel testeten die Rohölpreise gestern nochmals ihre Unterstützungslinien und die Brent-Öl-Futures fielen kurzzeitig sogar unter die 80-Dollar-Marke zurück.
Begleitet wurde der Rückgang von sehr schwachen Konjunkturdaten aus der EU, wo der ZEW Konjunkturerwartungsindex per Oktober von minus 7,2 im Vormonat, auf minus 19,4 Punkte zurückgefallen ist. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf einen Wert von minus 9,2 Zähler. Auch in der Handelsbilanz fiel der Überschuss von 17,6 auf 11,7 Milliarden Euro zurück.
Trotz der schlechten Zahlen, ging es mit den Öl-Futures wenig später aber wieder deutlich nach oben. Zum einen erwiesen sich die technischen Widerstände als stabil, zum anderen gab es Kommentare von OPEC-Generalsekretär Barkindo, der sich am Rande einer Konferenz besorgt über die Reservekapazitäten am Ölmarkt äußerte. Er forderte die Ölproduzenten auf, diese aufzustocken und Investitionen in neue Projekte zu erhöhen.
Zudem gab es eine schwere Pipeline-Explosion in Nigeria, bei der rund 200 Menschen ums Leben gekommen sind. Dies machte den Börsianern wieder bewusst, wie instabil die dortigen Ölförderung ist.
Auch die diplomatische Krise um den mutmaßlich von Saudi-Arabien ermordeten regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi wirkt nicht gerade beruhigend auf den Ölmarkt.
Die Notierungen legten in den Abendstunden weiter zu, gingen in Nähe der Tageshöchststände aus dem Handel und zogen nach Börsenschluss nochmals an.
Verantwortlich hierfür waren die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die mit einem Rückgang von in Summe 5,7 Millionen Barrel überraschten. Die Analysten hatten im Vorfeld mit kaum veränderten Vorräten gerechnet.
Heute Nachmittag gegen 17 Uhr werden die etwas höher gerichteten DOE-Ölbestandsdaten veröffentlicht. Sollte hier der Rückgang bestätigt werden, dürfte für den Ölkomplex der Weg nach unten für die nächsten Tage wieder verbaut sein.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro im Vergleich zum US-Dollar erstaunlicherweise kaum auf die schwachen Konjunkturdaten aus der EU und konnte am Nachmittag sogar kurzzeitig die 1,16-Dollar-Marke nach oben durchbrechen. Die Gemeinschaftswährung ging dann kaum verändert aus dem Handel und erst heute Morgen zeigen die Kurspfeile etwas nach unten.

Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben, erstmals seit fünf Handelstagen in Folge, heute leider wieder mit Aufschlägen in den Handel starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Obwohl die Nachfrage in den letzten Tagen deutlich zurückgegangen ist und das Bestellvolumen auf einem für diese Jahreszeit normalen Niveau liegt, bleiben die Lieferzeiten auf einem sehr hohen Niveau. Zum einen muss der Bestellboom von Ende September/Anfang Oktober noch abgearbeitet werden, zum anderen gestaltet sich die Versorgung aufgrund der niedrigen Pegelstände und von Raffinieausfällen nach wie vor sehr schwierig. Es sollte also unbedingt der Tankvorrat im Auge behalten und auf jeden Fall rechtzeitig bestellt werden.