Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen an - Heizölpreise immer teuerer!

26.10.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen an - Heizölpreise immer teuerer!
 
(26.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf deutliche Gewinne erzielen können, geben heute Morgen aber wieder etwas nach. Da u. a. der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig weiter an Wert verlor, werden die Heizöl-Notierungen heute trotzdem mit weiteren Aufschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 76,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1365 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) nicht ganz so bearish, also preisdrückend ausgefallen waren, wie dies die Zahlen des American Petroleum Institute (API) vom Dienstagabend es hätten erwarten lassen, zogen die Rohölpreise gestern im Laufe des Vormittags deutlich an. Begünstigt wurde dies aber natürlich auch durch die starken Verluste der letzten Tage, die eine technische Gegenbewegung nach sich zog.
Insgesamt hellt sich die Versorgungslage an den internationalen Ölmärkten aber weiter auf. Der saudische Energieminister Al-Falih macht sich mittlerweile sogar Sorgen um den Anstieg der Bestände und bringt neue Interventionen ins Spiel. Auch der saudische Repräsentant bei der OPEC, Adel al-Aama, sieht für das vierte Quartal eine Rückkehr zur Überversorgung.
Viele OPEC-Staaten haben in den letzten Wochen ihre Produktion erhöht und auch Russland fördert auf Rekordniveau. In Libyen soll die Produktion nach dem Willen des Chefs des staatlichen Ölunternehmens National Oil Corporation (NOC) bis zum Ende des nächsten Jahres auf rund 1,6 Millionen Barrel pro Tag steigen. Derzeit werden ca. 1,25 Mio. Barrel pro Tag produziert.
Währenddessen sieht man die Lage bei der Internationalen Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris nicht ganz so entspannt. Nach Meinung des Chefs Fatih Birol, sollte die OPEC beim nächsten Meeting im Dezember eine Fördererhöhung beschließen, denn der Markt sei zwar derzeit gut versorgt, allerdings werde die Lage wieder knapper. Birol sorgt sich um die Entwicklung der globalen Konjunktur, die durch einen zu hohen Ölpreis nachhaltig ausgebremst werden könnte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) teilt diese Sorge für die Eurozone wohl nicht ganz, denn hier geht man weiterhin von einem sich fortsetzenden Wirtschaftswachstum auf breiter Ebene aus. Wie erwartet wurde der Leitzins nicht angepasst und erneut bestätigt, dass das Anleihenkaufprogramm voraussichtlich Ende Dezember auslaufen soll. Der Euro geriet nach der EZB-Pressekonferenz weiter unter Druck und rutschte erstmals seit Mitte August wieder unter die 1,14-Dollar-Marke.

Am heimischen Heizöl-Markt bleibt die Versorgungslage weiterhin sehr angespannt und die Notierungen ziehen teilweise weiter kräftig an. Zwar hat das deutsche Bundesministerium für Energie eine bedingte Freigabe der strategischen Ölreserven angeordnet. Laut dem Energie-Bevorratungsverband (EBV) sollen unter anderem 180.000 Tonnen Diesel bereitgestellt werden, was sich indirekt auch auf die Heizölpreise auswirken könnten, denn Diesel und Heizöl unterscheiden sich im Wesentlichen lediglich aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung. Ob und wann dies der Fall sein wird, bleibt abzuwarten und hängt natürlich auch davon ob, wie es generell mit der Versorgung weitergeht. Eine Entspannung ist hier leider noch nicht in Sicht.