Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach Militärschlag in Syrien etwas leichter!

16.04.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach Militärschlag in Syrien etwas leichter!
 
(16.04.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag zunächst weiter zugelegt, gehen heute Morgen aber mit Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel, nachdem am Samstag der angekündigte Militärschlag in Syrien vollzogen worden war. Die Heizöl-Notierungen starten in Folge leicht nachgebend in die neue Handelswoche.
 
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" nach wie vor bei 71,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 66,85 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,2330 US-Dollar gehandelt.

Am Samstagmorgen griffen die USA, Großbritannien und Frankreich in einer abgestimmten Aktion syrische Einrichtungen zur Chemiewaffen-Produktion an. Tote gab es dabei wohl keine. Zwar mißbilligte Russland dieses Vorgehen, will aber weiter in Gesprächen über eine politische Einigung in Syrien bleiben. Es sieht nicht nach einer Eskalation aus.
In Folge stellen sich am Ölmarkt nun Gewinnmitnahmen ein, wurde nach der Ankündigung von Raketenangriffen durch US-Präsident Trump die Notierungen doch deutlich nach oben gehandelt.
Der am Freitag vormittag veröffentlichte Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA) wurde am Markt leicht bullish gewertet. Zwar gab es keine Veränderungen zur Prognose zum globalen Ölnachfragewachstum und zum Angebot, jedoch sieht man in Paris ab dem zweiten Quartal bis zum Jahresende ein Angebotsdefizit, da die Rohölbestände in den OECD-Ländern stärker als erwartet zurückgegangen sind.
An späten Abend wurde dann der wöchentliche Baker-Hughes-Report veröffentlicht, der Auskunft über die aktiven US-Ölbohranlagen gibt. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein weiteres Plus von 7 auf nunmehr 815 Einheiten vermeldet. Auch dies sollte zum Wochenstart etwas auf die Notierungen drücken.
 
Am Devisenmarkt gab es am Freitag einen impulslosen Handel mit wenig Kursveränderungen. Der Militärschlag in Syrien wirkte sich nicht auf das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar aus. Auch der enttäuschende Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan, der per April nur bei 97,8 statt wie erwartet 100,6 Punkten lag, wurde am Markt kaum zur Kenntnis genommen.

Insgesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leicht nachgebender Tendenz in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen Abschläge in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Bei Notierungen, die derzeit auf dem höchsten Stand seit fast drei Jahren liegen und bei einem außerordentlich schönen und warmen Frühlingswetter ist das Interesse der Verbraucher am Heizölkauf relativ gering.