Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf höchstem Stand seit vier Monaten - Heizölpreise ziehen an!

21.03.2019
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf höchstem Stand seit vier Monaten - Heizölpreise ziehen an!
 
(21.03.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern den Aufwärtstrend der letzten Tage und Wochen fortgesetzt und sind auf den höchsten Stand seit Mitte November geklettert. Da gleichzeitig der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute nur mit leichten Aufschlägen in den Handel starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 68,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar nach der gestrigen Sitzung der US-Notenbank deutlich an Wert gewinnen und wird derzeit zu Kursen um 1,1425 US-Dollar gehandelt.

Gestern starteten die Rohölpreise noch relativ verhalten in den europäisch geprägten Handel, obwohl es am Vortag gleich mehrere preistreibende Meldungen gab. Vor allem der unerwartet deutliche Rückgang der US-Ölbestände, vermeldet durch das American Petroleum Institute (API) hätte durchaus Potenzial gehabt, die Notierungen nach oben zu treiben.
Die Marktteilnehmer warteten aber auf die Zahlen des Department of Energy (DOE) die gestern nachmittag um 15.30 Uhr veröffentlicht wurden. Hier wurden die API-Zahlen vom Vortag von der Tendenz her nicht nur bestätigt, es gab sogar einen extrem starken Rückgang von sage und schreibe 18,3 Millionen Barrel. Zum Vergleich, die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Abbau von 2,5 Millionen Fass gerechnet. Vor allem bei Rohöl gab es eine extrem hohe Abweichung. Hier vermeldete das DOE eine Minderung von 9,6 Millionen Barrel, während die Erwartung sogar bei einem leichten Plus lag.
Entsprechend ging es mit den Öl-Futures am Nachmittag steil nach oben und es wurde nicht nur ein neues Jahreshoch, sondern der höchste Stand seit gut vier Monaten erreicht.
Auch unabhängig von den Ölbeständen in den USA bliebt das Marktumfeld bullish. Vor allem die starke Förderdisziplin der am OPEC-Abkommen beteiligten Länder und die US-Sanktionen gegen Venezuela und den Iran begrenzen das Angebot wohl auch im zweiten Quartal, während die Nachfrage im Frühjahr wieder anziehen dürfte.

Am Devisenmarkt warteten die Händler mit Spannung auf die Sitzung der US-Notenbank, die eine faustdicke Überraschung brachte. Entgegen der allgemeinen Erwartung wird es in diesem Jahre aller Voraussicht nach keine weitere Zinsanhebung in den USA geben. Noch Ende des letzten Jahres stellte die Fed bis zu drei Zinsschritte in Aussicht. Begründet wurde die Entscheidung mit einem geringen Inflationsdruck einem schwächeren Wirtschaftswachstum. Nach Bekanntgabe schnellte der Euro im Vergleich zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit sechs Wochen nach oben.
 
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland heute nur mit geringen Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten, zumal ja der in den meisten Regionen der gestrige Ölpreis-Anstieg schon nachvollzogen wurde. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen Aufschläge in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Immer mehr Verbraucher erkennen das derzeit günstige Preisniveau und bevorraten sich, zumal sich die Aussichten auf deutlich fallende Notierungen zuletzt weiter eingetrübt haben.