Heizöl-Markt aktuell: Versorgungsengpässe in den USA - Heizölpreise steigen kräftig!

01.09.2017
Heizöl-Markt aktuell: Versorgungsengpässe in den USA - Heizölpreise steigen kräftig!
 
(01.09.2017) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf kräftig angezogen, nachdem die Versorgungslage mit Heizöl, Diesel und Benzin immer schlechter wird. In Folge steigen auch die Heizöl-Notierungen hierzulande weiter deutlich an.
 
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 52,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum "Greenback" bei Kursen um 1,19 US-Dollar gut behaupten.

Die Naturkatastrophe in Texas, ausgelöst durch Hurrikan "Harvey", hat den Ölmarkt weiter voll im Griff. Im Laufe des gestrigen Nachmittags machten plötzlich auch die Rohölpreise, die sich bislang relativ stabil gezeigt hatten, einen kräftigen Satz nach oben.
Die Produktpreise für Heizöl und Kraftstoffe werden hingegen weiter von den zu erwartenden Versorgungsengpässen getrieben, denn rund ein Viertel der us-amerikanischen Verarbeitungskapazitäten sind derzeit nicht verfügbar und es ist schwer abzuschätzen, wann die Raffinerien wieder in Betrieb gehen können. Angesichts dieser Tatsache und vor dem langem Wochenende (Labor Day) decken sich die Verbraucher so gut es geht ein und es wird von Hamsterkäufen berichtet.
Das US-Energieministerium hat mittlerweile rund eine Million Barrel aus strategischen Ölreserven freigegeben, um die Raffinerie in Louisiana zu versorgen, die noch in Betrieb ist, aber über den normalen Weg nicht mehr versorgt werden kann.
Zu allem Überfluss braut sich derzeit über dem Atlantik der nächste Hurrikan "Irma" zusammen, der wohl Anfang nächster Woche die Kategorie 4 erreichen wird und ebenfalls Kurs auf das Katastrophengebiet nehmen könnte.
Bullish wirkten sicherlich auch noch die in dieser Woche weiter gefallenen US-Ölbestände nach, die zuvor noch weitgehend ignoriert worden waren.
Ansonsten gab es gestern gemischt ausgefallene Konjunkturdaten, die verständlicherweise am Markt kaum zu Kenntnis genommen wurden.
 
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro gestern im Vergleich zum US-Dollar wieder erholen, nachdem in den Mittagsstunden weitere deutliche Verluste zu beobachten waren. Insgesamt ist der Handel derzeit stark von technischen Faktoren geprägt, was auf den starken Anstieg unserer Gemeinschaftswährung zu Wochenbeginn zurückzuführen ist.

Die Heizölpreise in Deutschland werden sich heute weiter deutlich verteuern, nachdem bereits der gestrige Handel kräftige Aufschläge gebracht hatte. Aktuelle Berechnungen lassen ein Plus in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Somit steigen die Notierungen auf den höchsten Stand seit Ende Mai und es ist bislang nicht absehbar, welches Ausmaß die Versorgungsengpässen in den USA auf unseren Markt noch haben werden. Die Nachfrage ist jedenfalls auch hierzulande deutlich angestiegen!