Heizöl-Markt aktuell: Starker Euro sorgt für nachgebende Heizölpreise

23.11.2017
Heizöl-Markt aktuell: Starker Euro sorgt für nachgebende Heizölpreise
 
(23.11.2017) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im gestrigen Handelsverlauf kaum von der Stelle gerührt und exakt auf Ausgangsniveau geschlossen. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar aber gleichzeitig schöne Gewinne erzielen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute erfreulicherweise mit Abschlägen in den Handel starten.
 
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent", wie gestern um diese Zeit, bei 63,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,90 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,1830 US-Dollar gehandelt.

Die stark bullish ausgefallenen Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) wurden bereits am Vorabend und am Morgen an den asiatischen Börsen eingepreist, sodass die Rohölpreise gestern recht stabil in den europäisch geprägten Handel starteten. Den ganzen Tag über blieben die Kursausschläge weiter sehr gering und auch als die mit Spannung erwarteten Vorratsdaten des Department of Energy (DOE) über die Ticker rollten, gab es kein größeren Bewegungen.
Dabei fielen die Zahlen überraschend bearish, also preisdrückend aus. Anders als das API, vermeldete das DOE nämlich nur einen leichten Rückgang von in Summe 1,6 Millionen Barrel, was sogar noch unter der Schätzung der Analysten lag, die im Vorfeld mit einem Minus von knapp drei Millionen Barrel gerechnet hatten.
Anscheinend waren die US-Börsianer aber schon in Wochenendstimmung, da heute die Börsen aufgrund des Thanksgiving-Days geschlossen bleiben und am morgigen Freitag das Handelsinteresse aufgrund des "Black Friday" nur sehr gering sein dürfte.
Es wird sich also am Ölmarkt in dieser Woche aller Voraussicht nach nicht mehr allzu viel tun, bevor nächste Woche das OPEC-Meeting in Wien für Spannung sorgen und wohl wieder mehr Bewegung sorgen wird.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung und er Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan lagen in etwa im Rahmen der Erwartungen, dafür gingen hier die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter per Oktober überraschend um 1,2 Prozent zurück. Das EU-Verbrauchervertrauen stieg per November auf 0,1 Punkte, während im Vorfeld ein Minus von 0,8 erwartet wurde.

Der Euro konnte von den Wirtschaftsindikationen profitieren und im Vergleich zum US-Dollar am Nachmittag deutlich zulegen. Nach dem gestrigen Sprung über die 1,18-Dollar-Marke geht es auch heute Morgen mit unserer Gemeinschaftswährung weiter leicht nach oben. Verantwortlich hierfür dürfte das gestern am späten Abend veröffentlichte Fed-Protokoll sein, indem Zweifel an der Stabilität der Inflation gehegt wurden.

Die Heizölpreise in Deutschland werden dank der Währungsgewinne heute aller Voraussicht nach mit schönen Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht einen Rückgang von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zeigt sich dabei weiterhin recht verhalten.