Heizöl-Markt aktuell: Neue Hurrikan-Gefahr lässt Ölpreise wieder anziehen

06.10.2017
Heizöl-Markt aktuell: Neue Hurrikan-Gefahr lässt Ölpreise wieder anziehen
 
(06.10.2017) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages wieder deutliche Gewinne verbuchen können, nachdem ein neuer Hurrikan aller Voraussicht nach die Ölförderung im Golf von Mexiko beinträchtigen wird. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
 
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 56,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 50,65 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum "Greenback" wieder deutliche Verluste hinnehmen und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1695 US-Dollar gehandelt.

Mit dem Start in den europäisch geprägten Handel gab es gestern bereits die ersten Aufschläge zu beobachten, was vermutlich noch an den bullish zu wertenden DOE-Ölbestandsdaten lag. In den Mittagsstunden bröckelten die Rohölpreise dann wieder leicht ab, bevor gute Konjunkturdaten aus den USA für Anschlusskäufe sorgten.
Hier ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung von 272.000 in der Vorwoche auf 260.000 zurückgegangen und auch die Zahl der weitergeführten Anträge lag unterhalb der Analystenschätzung.
Dynamik brachten aber erst Hurrikan "Nate" in den Markt, denn dieser nimmt nach neuesten Erkenntnissen Kurs auf den Golf von Mexiko, wo die Ölproduktion an den Off-Shore-Anlagen bereits heruntergefahren und mit Evakuierungsmaßnahmen begonnen wurde. Zwar dürfte "Nate" nur die Stufe 1 erreichen und somit keine hohe zerstörerische Wirkung haben, jedoch sind vorübergehend Produktionsausfälle in noch nicht bekannter Höhe zu erwarten.
Ein weiterer preistreibender Faktor ist das Treffen zwischen dem saudischen König Salman und dem russischen Präsidenten Putin, bei dem es unter anderem auch um die Verlängerung des Förderabkommens gegangen sind. Angeblich wurde hier Einigkeit erzielt und nachdem Putin erst kürzlich sogar die Fortführung über das ganze Jahr 2018 hinweg ins Spiel gebracht hat, gehen die Marktteilnehmer verstärkt davon aus, dass eine Fortführung über den 31.03. hinaus sehr wahrscheinlich ist.

Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar unter Druck. Die Erwartung steigender US-Zinsen, der anstehende Brexit, die schwierige Regierungsbildung in Deutschland stellen derzeit ein schwieriges Umfeld für die Gemeinschaftswährung da. Hinzu kamen gestern die besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Keine guten Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen Aufschläge in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Derzeit liegen die Notierungen in etwa auf dem Niveau der letzten beiden Jahre und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich in nächster Zeit viel daran ändern wird.