Heizöl-Markt aktuell: Euro gibt deutlich nach - Heizölpreise ziehen an!

04.12.2017
Heizöl-Markt aktuell: Euro gibt deutlich nach - Heizölpreise ziehen an!
 
(04.12.2017) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitag mit leichten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich an Wert, sodass die Heizöl-Notierungen heute leider mit Aufschlägen in die neue Handelswoche starten werden.
 
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,90 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1845 US-Dollar gehandelt.

Obwohl die Entscheidung von OPEC und Co. von der Mehrheit der Analysten bereits im Vorfeld so erwartet worden war, starteten die Rohölpreise am Freitag mit Aufschlägen in europäisch geprägten Handel. Dies scheint auch logisch zu sein, denn nun ist es amtlich, dass von dieser Seite die Fördermengen im gesamten nächsten Jahr wohl nicht erhöht werden, obwohl die globale Nachfrage aller Voraussicht nach weiter anziehen wird. Außerdem gab es doch einige Trader, der auf eine Überraschung gehofft und somit auf fallende Notierungen spekuliert hatten. Diese mussten sich nun am Markt wieder eindecken.
Mit einsetzendem US-Handel ging es daher nochmals deutlicher nach oben, bevor am späten Abend Gewinnmitnahmen einsetzten.
Die Frage, wie das Delta zwischen anziehender Nachfrage und stagnierender Ölfördermengen seitens OPEC und Co. ausgeglichen werden soll, beantwortet unter anderem jede Woche das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes mit ihrem Bericht über die Entwicklung der aktiven US-Ölförderanlagen. Diese ist derzeit wieder klar nach oben gerichtet, was Folge der höheren Ölpreise ist. In der vergangen Woche ist die Zahl um weitere zwei auf nunmehr 749 Anlagen gestiegen und auch in den nächsten Wochen ist damit zu rechnen, dass es seitens der US-Schieferölindustrie weitere Erschließungen geben wird, die dann bis spätestens Mitte nächsten Jahres den Ölmarkt mit zusätzlichen Mengen versorgen werden.
Am Freitag gab es insgesamt auch recht gute Konjunkturdaten. Der EU-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe wurde per November mit 60,1 nach 58,5 Punkten im Vormonat veröffentlicht und auch die Vergleichszahlen aus den USA lagen leicht über den Erwartungen. Hier stiegen aber auch die Bauausgaben per Oktober unerwartet kräftig um 1,4 Prozent an.

Am Devisenmarkt musste der Euro gegenüber dem US-Dollar bis zum Nachmittag deutliche Verluste hinnehmen, konnte sich am Abend aber wieder etwas erholen und ging in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel. Am Wochenende wurde vom US-Senat die geplante Steuerreform nun überraschend doch verabschiedet und so kann der US-Dollar heute morgen wieder an Wert gewinnen.

Keine allzu guten Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit steigender Tendenz in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht erwarten, dass es im Laufe des Tages zu Aufschlägen in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter kommen wird. Wer vor den Feiertagen noch beliefert werden und Eilaufschläge vermeiden möchte, sollte seine Bestellung möglichst schnell tätigen.