Heizöl-Markt aktuell:

21.03.2018
Heizöl-Markt aktuell: "Bullen" gewinnen die Oberhand - Öl- und Heizölpreise legen deutlich zu!
 
(21.03.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben ihren jüngsten Aufwärtstrend auch gestern fortgesetzt und sind mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder an Wert, sodass die Heizöl-Notierungen bereits gestern anzogen und auch heute mit kräftigen Aufschlägen in den Tag starten werden.
 
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 67,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,60 Dollar. Der Euro vollzog eine Kehrtwende, gab die im Vergleich zum US-Dollar tags zuvor erzielten Gewinne wieder ab und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,2275 US-Dollar gehandelt.

Ohne dass es gravierende neue preistreibend zu wertenden Meldungen gegeben hätte, zogen die Rohölpreise bereits in den letzten Tagen an und auch gestern ging es vom Start weg in den europäisch geprägten Handel nach oben. Es scheint so, als haben die "Bullen" das Zepter wieder übernommen!
Dabei fiel der am Vormittag veröffentlichte ZEW Konjunkturerwartungsindex aus der EU alles andere als bullish aus. Per März wurde ein Wert von nur 13,4 Punkte erreicht, während dieser im Vormonat noch bei 29,3 Zählern lag. Erwartet wurden im Vorfeld 28,1 Punkte.
Die Marktteilnehmer ignorierten dies aber und es ging auch am Nachmittag mit guten US-Einzelhandelsumsätzen weiter munter bergauf. Zusätzlich preistreibend wirken derzeit neue Kommentare aus Saudi Arabien zum Thema Atomabkommen mit den Iran. Der saudische Außenminister al-Jubeir hatte den Atom-Deal, im Vorfeld des Treffens des Kronprinzen Mohammed bin Salman mit US-Prädident Trump, als "mangelhaftes Abkommen" bezeichnet, was am Ölmarkt weitere Ängste schürt, dass es wieder zu Sanktionen gegen den Iran und somit einer Verringerung des Ölangebotes kommen könnte.
Nach Börsenschluss wurden wie üblich am Dienstagabend die Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) bekannt gegeben. Hier gab es einen unerwartet deutlichen Abbau über alle Bereich von insgesamt 5,7 Millionen Barrel. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Abbau von knapp einer Million Fass gerechnet.
In Folge können die Öl-Futures ihr hohes gestriges Niveau auch heute Morgen bislang gut verteidigen.
 
Am Devisenmarkt spricht derzeit kaum etwas für den Euro und entsprechend geriet die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar gestern wieder unter Druck. Italien tut sich wieder einmal schwer mit der Regierungsbildung, die gestrigen Konjunkturdaten fielen überraschend schwach aus und für heute Abend wird erwartet, dass sich die Zinsdifferenz zu den USA weiter vergrößert, wenn die US-Notenbank aller Voraussicht nach den Leitzins ein weiteres Mal angeben wird.

Denkbar schlechte Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, die sich zum Teil bereits gestern negativ auf die Heizölpreise ausgewirkt haben. Auch heute wird es nach aktuellen Berechnungen und ersten Markttendenzen weiter deutlich nach oben gehen und zwar in einer Größenordnung von bis zu knapp einen Cent pro Liter. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Vorrat für die aktuelle Heizperiode, die sich ja noch einige Wochen hinziehen könnte, ausreicht, sollte jetzt zumindest eine Teilmenge ordern.