Heizöl-Markt aktuell: Abwärtstrend setzt sich fort!

19.01.2018
Heizöl-Markt aktuell: Abwärtstrend setzt sich fort!
 
(19.01.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten tendierten im gestrigen Handelsverlauf seitwärts, geben heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber etwas nach. Da gleichzeitig auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder deutlich zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach den Abwärtstrend der letzten Tage fortsetzen.
 
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 68,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,10 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutliche Gewinne erzielen und wird derzeit zu Kursen um 1,2260 US-Dollar gehandelt.

Noch unter dem Einfluss der bullish zu wertenden API-Ölbestandsdaten, starteten die Rohölpreise gestern relativ stabil in den asiatisch und europäisch geprägten Handel.
Leicht unter Druck gerieten sie dann nach Bekanntgabe des OPEC-Monatsberichtes, wenngleich dieser nicht eindeutig preisdrückend zu werten war. Zwar wurde die Produktion der Nicht-OPEC-Länder für dieses Jahr nach oben korrigiert, jedoch auch die globale Nachfrage, sodass der Ölmarkt wohl weiter leicht unterversorgt bleiben dürfte.
Gegen 17 Uhr veröffentlichte dann das Department of Energy (DOE), feiertagsbedingt mit einem Tag Verspätung, ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten und diese überraschte mit einem deutlichen Abbau von in Summe gut sieben Millionen Barrel. Vor allem bei Destillaten gab es einen unerwartet deutlichen Rückgang von fast vier Millionen Fass, was aber noch zu einem großen Teil der Kältewelle in Teilen Nordamerikas zugeschrieben wurde. So hielt sich die Reaktion auf das Zahlenwerk dann auch in Grenzen und die Futures schlossen sogar mit leichten Abschlägen.
Heute Morgen geht es bislang etwas deutlicher gen Süden, was angesichts der insgesamt doch eher bullishen US-Ölbestandsdaten etwas überrascht. Auslöser könnten Spekulationen über gestiegene OPEC-Exporte zu Beginn des Jahres sein, aber auch Gewinnmitnahmen in einem überkauften Markt sind in diesen Tagen sicherlich im Bereich des Möglichen.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in dieser Woche deutlich von 261.000 auf 220.000 zurückgingen, konnte der Philadelphia Fed Herstellungsindex per Januar die Erwartung von 25 Punkten mit 22,2 Zählern nicht erfüllen. Die Wohnbaubeginne gingen per Dezember von 1,30 auf 1,19 Millionen zurück, die Genehmigungen blieben hingegen relativ konstant.

Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern wieder Fahrt aufnehmen und im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen. In den USA gibt es wieder mal einen Streit um den Haushalt und es droht die Schließung von Bundesbehörden, auch "Government Shutdown" genannt, sollte man sich nicht bis Mitternacht auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen.

Die Heizölpreise in Deutschland können nach diesen Vorgaben aller Voraussicht nach auch heute ihren Abwärtstrend der letzten Tage fortsetzen. Aktuelle Berechnungen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Bereits gestern drehte der Markt am Nachmittag ins Minus und so geht es seit sechs Tagen ununterbrocheen nach unten auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Wochen.