Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise wieder auf dem Weg nach oben - Euro zieht mit!

02.02.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise wieder auf dem Weg nach oben - Euro zieht mit!
 
(02.02.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern wieder deutliche Gewinne verbuchen können und die Brentöl-Futures nehmen derzeit wieder Kurs auf die 70-Dollar-Marke. Da gleichzeitig aber auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar kräftig zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande nur mit geringen Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
 
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,10 Dollar. Der Euro gewinnt im Vergleich zum US-Dollar deutlich an Wert und wird derzeit zu Kursen von gut 1,25 US-Dollar gehandelt.

Die zur Wochenmitte durch API und DOE vermeldeten Aufbauten bei den US-Ölvorräten hatte leider nicht die gewünschte Wirkung. Bereits am Mittwochabend zogen die Rohölpreise an und auch gestern wurde der Aufwärtstrend fortgesetzt und es ging teilweise steil nach oben.
Neue bullish zu wertende Meldungen waren dabei zumindest am Vormittag nicht im Markt. Vielmehr scheinen die Marktteilnehmer immer mehr daran zu zweifeln, dass die boomende US-Schieferölindustrie das durch die steigende globale Nachfrage und der OPEC-Förderbegrenzung entstehende Delta vollständig ausgleichen kann.
In den Mittagsstunden überraschte dann auch noch das in Rohstoffkreisen sehr angesehene Investmenthaus Goldman Sachs mit einer drastischen Anhebung der Ölpreis-Prognose. Ging man für das erste Quartal 2018 bisher von einem Durchschnittspreis von 62 US-Dollar pro Barrel Brentöl aus, so rechnet man nun mit 75 Dollar pro Fass. Für das erste Halbjahr erwartet man nun sogar einen Preis von 82,50 US-Dollar nach zuvor 75 Dollar.
Neben den bereits oben angeführten Aspekten rechnet man bei Goldman Sachs zudem mit einem starken Rückgang der Ölproduktion Venezuelas.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus und hatten daher keinen großen Einfluss auf die Preisfindung am Ölmarkt.

Durchaus überraschend konnte aber der Euro am Devisenmarkt im Vergleich zum US-Dollar gestern vom Start weg in den europäisch geprägten Handel stark zulegen und den Schwung auch am Nachmittag im US-Handel beibehalten. Am Schluss stand für die Gemeinschaftswährung ein Plus von rund einem Dollar-Cent an den Kurstafeln und es konnte sogar die 1,25-Dollar-Marke überquert werden.

Dank der deutlichen Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland den Anstieg der internationalen Ölpreise nicht oder nur in sehr geringem Umfang nachvollziehen. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Plus in einer Größenordnung von maximal 0,2 Cent pro Liter erwarten. Zu befürchten steht allerdings, dass mit der neuen Prognose von Goldman Sachs der Ölmarkt auch in den nächsten Tagen Aufwärtspotenzial haben könnte.