Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise kratzen nur kurzzeitig an der 70-Dollar-Marke - Heizölpreise geben leicht nach!

12.01.2018
Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise kratzen nur kurzzeitig an der 70-Dollar-Marke - Heizölpreise geben leicht nach!
 
(12.01.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages zunächst weitere Gewinne erzielt und die Brentöl-Futures kurzzeitig sogar die 70-Dollar-Marke erreicht, bevor im späten Handel die Gewinne wieder vollständig abgegeben wurden. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute erfreulicherweise mit leichten Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
 
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,45 Dollar. Der Euro wurde gestern rege nachgefragt und ist in Folge im Vergleich zum US-Dollar auf Werte um 1,2050 US-Dollar deutlich angestiegen.

Trotz der bearish zu wertenden Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) setzten die Rohölpreise gestern ihren Aufwärtstrend der letzten Tage und Wochen zunächst weiter fort.
Begleitet wurde dieser von guten Konjunkturdaten aus der EU, wo die Industrieproduktion per November um 3,2 Prozent zulegen konnte, während die Erwartung lediglich bei 3 Prozent lag. Enttäuschend fielen hingegen die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung aus, die in dieser Woche von 250.000 auf 261.000 angestiegen sind.
Am Ölmarkt rückt nun zunehmend das Förderabkommen der OPEC mit anderen Nicht-OPEC-Staaten in den Blickpunkt, denn es werden immer mehr Stimmen laut, die das aktuelle Preisniveau für zu hoch halten.
Wenig passend dazu fielen die Äußerungen des aktuelle OPEC-Präsidenten Al-Mazrouei, der gleichzeitig Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate ist, aus, denn er sieht bei der Umsetzung des Förderabkommens immer noch Verbesserungspotenzial, was bei Umsetzung aber gleichzeitig die Preise wohl noch weiter nach oben treiben würde. Es scheint derzeit eher Frage innerhalb des Kartells zu sein, ob das Abkommen früher als geplant gelockert werden sollte, um nicht weiter im großen Stil Marktanteile, vor allem an die us-amerikanische Schieferöl-Industrie, zu verlieren.
Hinsichtlich geopolitischer Brandherde hat sich deren Einfluss auf die Ölmärkten in letzter Seit deutlich reduziert. Nach neuesten Informationen ist wohl nun auch die Entscheidung gefallen, dass die USA vorläufig keine neuen Sanktionen gegen den Iran verhängen will, was die Ölpreise, die gestern im späten Handel durch Gewinnmitnahmen belastet wurden, heute weiter unter Druck bringen könnte.

Richtig was los war gestern am Devisenmarkt, nach Veröffentlichung des letzten Sitzungsprotokolls der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Euro machte im Vergleich zum US-Dollar einen kräftigen Satz nach oben, weil die Währungshüter aufgrund der Fortschritte bei der Inflationsentwicklung das Thema Leitzins wieder verstärkt in den Fokus rücken wollen. Auch die enttäuschenden US-Arbeitsmarktzahlen trugen sicherlich ihren Teil dazu bei, dass die Gemeinschaftswährung einen deutlichen Sprung über die 1,20-Dollar-Marke machen konnte.

Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland heute mit deutlichen Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht einen Rückgang in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor hält sich die Nachfrage in Grenzen, was sich aber bei weiter fallenden Preisen und vor allem Temperaturen bald ändern sollte.